Lernen durch Spielen

30.08.2021

Unser Spieleraum

 

Dass gemeinsames Spielen nicht nur eine schöne Beschäftigung ist, sondern auch enorme positive Effekte auf verschiedene Lernbereiche sowie die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern hat, ist durch die moderne Hirnforschung belegt. Unsere Schule greift diese wissenschaftlichen Erkenntnisse auf und bindet das Spielen strukturell in den Schulalltag ein. Hierfür haben wir einen Spieleraum eingerichtet, der mit verschiedenen Gesellschafts- und Lernspielen ausgestattet ist. In einem offenen Spieleregal finden die Kinder bisher Spiele zu folgenden Kategorien:

 

  • Bewegung
  • Brettspiele
  • Experimentieren
  • Geschickte Hände
  • Grübelspiele
  • Mathematik
  • Sprache

Der Spieleraum wird genutzt für Spielestunden im (halben) Klassenverband, zur individuellen Förderung einzelner Kinder in Kleingruppen, bei gemeinsamen Aktivitäten der Patenklassen sowie nachmittags im Rahmen eines AG-Angebots.

Neben den positiven Erfahrungen mit der spielerischen Förderung in Lernbereichen wie Mathematik, Sprache, Wahrnehmung und (Fein- und Grob-)Motorik zeichnen sich beachtliche Effekte auf die sozioemotionalen Kompetenzen und das Lern- und Arbeitsverhalten der Kinder ab. Beim gemeinsamen Spielen sind unter anderem Konzentration, Geduld, Teamfähigkeit, Problemlösekompetenzen und Kompromissfähigkeit gefragt.

Auch das persönliche Ergebnis eines Spiels – Sieg oder Niederlage – ist von Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung: Ein Sieg kann als großes Erfolgserlebnis das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärken. Nicht weniger wichtig ist der Umgang mit einer Niederlage. Vielen Kindern fällt es schwer, ein „guter Verlierer“ zu sein und Enttäuschungen gelassen hinzunehmen. Das Spielen gibt Kindern immer wieder die Gelegenheit, sowohl Sieg als auch Niederlage zu erleben. So kann vermittelt werden, dass Niederlagen ganz selbstverständlich dazu gehören und die Kinder lernen, mit der daraus resultierenden Enttäuschung umzugehen. Wut und Frustration sollen umgelenkt werden zu konstruktiven Überlegungen:

„Warum habe ich verloren? Hätte ich etwas besser machen können oder hatte ich heute einfach kein Glück?“

Auf diese Weise werden Frustrationstoleranz und Regulationsfähigkeit effektiv gefördert.

Diese und weitere Fähigkeiten können im spielerischen Rahmen mit Spaß und ohne Druck trainiert und auf andere Schul- und Alltagssituationen übertragen werden.

Damit Kinder auch zuhause die Vorteile der analogen Spiele erfahren, haben sie die Möglichkeit, sich Spiele aus dem Spieleraum auszuleihen. Eltern möchten wir außerdem mit einbinden, indem wir einen „Pädagogischen Spielenachmittag“ anbieten, an dem wir über den Nutzen der Gesellschaftsspiele informieren und Hilfestellung geben zu einem sinnvollen Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen während des Spielens. Nähere Informationen hierzu erfolgen zu gegebener Zeit schriftlich.

Beim bundesweiten Wettbewerb der Bildungsinitiative „Spielen macht Schule“ des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“ sowie des „ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen“ konnten wir 2020 mit unserem Konzept überzeugen und gewannen weitere Spiele zur Einrichtung unseres Spieleraums. So arbeiten wir stetig an der strukturellen Einbindung des Lernens durch Spielen in den Schulalltag.

Das ausführliche Konzept „Lernen durch Spielen im Spieleraum der Grundschule Ubbedissen“ finden Sie hier.

 

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